Vom Zwang, glücklich zu sein

... und vom Verlust des Glücks

Der französische Soziologe Alain Ehrenberg spricht von der Depression als einer „Krankheit der Verantwortlichkeit“. Der erschöpfte Mensch sieht sich gezwungen, dauernd initiativ werden zu müssen.
Dabei will unser Körper das einzig Wahre zu dieser Jahreszeit: in einen warmen Winkel verkriechen, viel schlafen, zwischendurch essen und warten, bis es wieder heller wird.

Selbst die aktuellen Drogen beruhigen nicht mehr und hüllen in keine selige Wolke mehr, sie putschen auf und machen irgendwie zum idealen Menschen: schlaflos, mit endloser Energie.
Das medial präsentierte Glück ist eine Farce, vielleicht sogar eine Tragödie. Der Mechanismus, sich mit dem Präsentierten zu identifizieren, führt zum Verlust der Individualität. Individualisierung bei Standardisierung hat das Ulrich Beck genannt. Die Norm ist heute nicht mehr an einigen wenigen Faktoren festzumachen, sondern setzt den einzelnen unerhört unter Druck, sein eigenes Glück selber zu erschaffen. Dabei steht ihm jedoch kein selbst gewähltes Instrumentarium zur Verfügung, außer seine Ressourcen sind unerhört hoch. Daher glaubt er daran, was ihm versprochen wird, wird enttäuscht und versucht mehr vom Gleichen, anstatt etwas anderes.

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